Aus Kapitel 3: Die Geschichte der Heart of God Church – Wie ein Traum Wirklichkeit wurde
Man spricht oft von bescheidenen Anfängen … Für uns waren es eher demütigende Anfänge. Wir hatten nicht nur kein Geld, sondern uns fehlte auch die Glaubwürdigkeit. Niemand hatte von der Heart of God Church gehört und so zögerten sowohl christliche als auch nichtchristliche Eltern sehr, ihre Kinder in unsere Kirche zu schicken. Einige der Kinder, die in der HOGC für Jesus zu brennen begannen, wollten jedoch regelmäßig unsere Gottesdienste besuchen, und so haben sich die Eltern natürlich eingehend mit der HOGC beschäftigt. Sie erkundigten sich bei Freunden und Verwandten, die Pastoren oder Gemeindeleiter waren. Die meisten hatten noch nie von uns gehört und die wenigen, die uns kannten, sagten, wir seien ein Haufen Kinder und keine richtige Kirche. Sie sagten, die HOGC sei eher eine große Kinderkirche, nicht sehr tiefgründig in der Theologie, also habe sie das Potenzial, eine Sekte zu werden. Es half auch nicht, als ich hörte, wie einer unserer Jugendleiter den Stammbaum Jesu lehrte. Er verkündete selbstbewusst, dass der Vater von Jesus Josef war und Josefs Vater Jakob, dessen Vater Isaak war. 🤦🏻♂️😩😳 Kein Wunder, dass seine Bibel ein bisschen dünn aussah. Er hatte bequemerweise Exodus bis Maleachi herausgeschnitten.
Wir standen also unter Druck, eine glaubwürdigere Kirche aufzubauen, uns mehr auf Erwachsene und Geschäftsleute zu konzentrieren. Im Grunde genommen sollten wir seriös werden … im Mainstream schwimmen und das tun, was andere Kirchen taten. Aber Gott ermutigte uns durch ein 14-jähriges Mädchen, weiterhin eine Jugendkirche aufzubauen.
Darf ich vorstellen: Stephanie.
Als sie vier Jahre alt war, verließ ihr Vater sie. Zu Hause herrschte
Chaos und oft auch Gewalt, also verwendete sie all ihre Energie darauf, in
der Schule gut zu sein. Obwohl sie nur Einsen erhielt und viele Preise bei
nationalen Leichtathletikwettbewerben gewann, fühlte sie sich innerlich
leer.
Als sie 14 Jahre alt war, wachte sie an einem ganz normalen Morgen auf und
hörte eine klare Stimme in ihrem Herzen, die sagte: „Geh zur Heart of God
Church.“
Es war so deutlich, dass sie sich daran erinnert, wie sie
dachte:
Kirche? Warum sollte ich in die Kirche gehen? Ich bin ja nicht einmal
Christin!
Aber was soll's, einfach googeln.
Zu ihrem Entsetzen gab es tatsächlich eine Kirche namens Heart of God
Church. Also klickte sie sich auf die Website.
Nächster Schock.
Die ist in Singapur!
Aus Zweifeln wurde Neugier und aus der Neugier wurde eine heilige Angst.
Stephanie, die noch nie in einer Kirche war, nie zu Jesus gebetet hatte
und nicht einmal Christin war, dachte: War das wirklich Gott?
Also schickte sie eine E-Mail an die Kirche – [email protected].
Unsere Mitarbeiter haben geantwortet. Sie kam zum Gottesdienst, wurde
errettet und in die Kirche integriert.
Als ich diese Geschichte zum ersten Mal hörte, musste ich nachsehen, ob
Stephanie hinter ihrem Rücken Flügel versteckt hatte. Sie ist ein Geschenk
des Himmels. Eine Botschaft vom Himmel:
Heart of God Church, unbekannt auf Erden, aber bekannt im Himmel.
Und ich spürte, dass Gott zu Lia und mir sprach: „Auch wenn niemand den
Jugendlichen empfehlen wird, in eure Kirche zu gehen, werde ich persönlich
mit den Jugendlichen direkt sprechen, damit sie zur HOGC gehen.“
Danke, Jesus.
Er weiß genau, wann er einen Raben schicken muss, um uns zu füttern (1.
Könige 17,2-6), wann er mit einer leisen Stimme sprechen und wann er ein
14-jähriges Mädchen schicken muss.
Gott benutzte Stephanie weiterhin, um uns zu ermutigen. Sie brachte auch ihren jüngeren Bruder Sylvester mit in die Kirche. Sie wurden beide für Jesus in Brand gesteckt und begannen, in der Kirche zu dienen.
Wir fanden heraus, dass sie Mahlzeiten ausfallen ließen, weil sie nicht genug Geld hatten. Also nahmen wir sie in den Fonds für Stipendien und Möglichkeiten (Scholarship and Opportunity Fund) unserer Kirche auf und sorgten dafür, dass sie Taschengeld bekamen und wie normale Teenager leben konnten. Da sie keinen Vater hatten, der sie in Sachen Finanzen beraten konnte, brachte ich ihnen bei, wie wichtig es ist, zu sparen. Sechs Monate lang forderte ich sie heraus, dass ich für jeden gesparten SGD den gleichen Betrag dazugeben würde.
Stephanie stieg zu einer Führungspersönlichkeit in der Kirche auf und diente in vielen Bereichen. Während sie studierte, leitete sie eine Gruppe von über 20 Jugendlichen und machte ein Praktikum in der Kirche. Als sie 19 war, ging sie zur Beerdigung eines Verwandten und sah dort ihren Vater. Das letzte Mal hatte sie ihn im Alter von vier Jahren gesehen, aber irgendwie erkannte sie ihn immer noch. Ich schätze, weggelaufene Väter werden nie erfassen, welches Vakuum sie in ihren kleinen Töchtern hinterlassen.
In diesem peinlichen Moment, als auch er sie erkannte, kamen ihr die
Sekunden wie eine Ewigkeit vor.
Was würde er tun?
Was würde er sagen?
Was soll ich tun?
Was soll ich sagen?
Aber er löste den Augenkontakt, drehte sich um und ging. In diesem Moment
brauch ihr das Herz … erneut. Einmal im Stich gelassen zu werden …
vielleicht kann man im Zweifelsfalle wirklich für den Angeklagten sein.
Aber zweimal? Diesmal kannte sie Gott und seine Stimme versicherte ihr:
„Von dir und deiner Generation an wird es anders sein.”
Stephanie ist eine brillante junge Frau. Sie absolvierte später ein Praktikum in San Francisco. Sie war so gut, dass man ihr eine Vollzeitstelle anbot. Für die meisten Singapurer ist das ein wahr gewordener Traum – frischgebackener Absolvent mit einem Job in San Francisco. Aber sie lehnte ab und kam nach Hause, um Vollzeit in der HOGC zu arbeiten. Jetzt ist sie Co-Leiterin der Veranstaltungsabteilung, leitet ein Team mit 30 Jugendlichen und ist außerdem unsere persönliche Assistentin.
Die Geschichte von Stephanie ist nur eine von vielen. Es gibt so viele Kinder, die aus zerrütteten Familien stammen, aber Gott hat sie geheilt. Die HOGC gab ihnen eine geistliche Familie und ein Zuhause. Und sie sind zu Ärzten, Anwälten, Bankern und Unternehmern herangewachsen. Noch wichtiger ist, dass diese Armee der Besten und Klügsten in der Kirche dient und Gottes Haus baut. Sie sind erwachsen geworden und sind nun wie Abrahams 318 ausgebildete Männer, die in seinem eigenen Haus geboren wurden (1. Mose 14,14). Vor Kurzem hat sich eine weitere junge Frau unserem Kommunikationsteam angeschlossen. Sie hat Linguistik an der Universität Cambridge studiert. Sie spricht sechs Sprachen: Englisch, Mandarin, Kantonesisch, Japanisch, Koreanisch und Spanisch. Sie übersetzt, schreibt Texte für unser Material in Hongkong und auf Mandarin und ist auch Dolmetscherin. Außerdem haben wir für unsere Online-Kirche sieben hochkarätige IT-Entwickler eingestellt, die für Spitzenunternehmen oder die Regierung gearbeitet haben.
Wenn die Leute das Heer brillanter junger Erwachsener und das Kaliber der
jungen Führungskräfte und Mitarbeiter in der HOGC sehen, sagen sie oft,
dass wir so gesegnet sind. Ich lächle nur und danke Gott. Und dann denke
ich an die Geschichte von Stephanie zurück. Es gab eine Zeit, in der die
HOGC voll von Kindern war … Sie waren Nobodys, vernachlässigt, ausgegrenzt
und unbedeutend. Stephanie ist nur eine Geschichte von Hunderten. Als sie
ein Kind war, wollte niemand sie haben, nicht einmal ihr eigener Vater.
Jetzt will sie jeder – Top-Unternehmen bieten ihr viel Geld. Aber sie hat
sich entschieden, für die HOGC zu arbeiten.
Wieso?
Vor vielen Jahren, in diesen bescheidenen Zeiten der Entmutigung, des
Mangels an Glaubwürdigkeit und Geld, gab Gott Lia und mir ein Versprechen:
Liebt die Menschen, die niemand will, und Gott wird euch die Menschen
geben, die jeder haben will.
Ich glaube, dieses Versprechen gilt auch heute noch für alle, die bereit sind, ihr Herz und ihr Leben jungen Menschen zu schenken.