Aus Kapitel 3: Die Geschichte der Heart of God Church – Wie ein Traum Wirklichkeit wurde
Ich habe in unserer Kirche immer gelehrt: Gebet ist Ausdruck unserer
Abhängigkeit von Gott. Das hat sich mir während meiner Gebetszeiten für
unsere junge Kirche tief eingeprägt. Knappheit und Mangel trieben uns in
die Abhängigkeit von Gott. Die atemlose Kühnheit unserer Pionierarbeit
trieb uns zu diesem Bekenntnis.
Während einer solchen persönlichen Zeit sprach Gott sehr deutlich zu
meinem Herzen. Er sagte: „Du wirst auf meine Versorgung stoßen!“ Er sagte
nicht, dass er mich versorgen würde. Er versprach auch nicht, dafür zu
sorgen, dass mir Güte und Segen alle Tage meines Lebens folgen würden. Er
sagte: „Lauft in meine Vorräte hinein.“ Das bedeutet, dass Gott bereits
für die Bedürfnisse unserer Kirche vorgesorgt hat, bevor sie
auftauchen! Die Versorgung wird uns nicht nachfolgen. Sie
wird nicht einmal parallel zur HOGC kommen, sondern vor der
HOGC. Deshalb werden wir auf seine Versorgung stoßen!
Was für ein starkes Wort für hoffnungsvolle Pioniere! Wie How immer sagt –
eine Kirche zu gründen ist schwer genug, aber eine Kirche mit Jugendlichen
zu gründen, grenzt an Dummheit. Die Jugendlichen kommen mit leeren Taschen
und noch leereren Mägen!
Damals fühlten wir uns wirklich wie ein Vater und eine Mutter mit 12
hungrigen Kindern. Unsere Kirche bestand damals aus etwa 800 Schülern und
150 Erwachsenen. Wenn man einige berufstätige Erwachsene abzieht, die
weder den Zehnten gaben noch spendeten, blieben nur wenige übrig. Zieht
man dann noch andere Erwachsene ab, die kein Einkommen hatten, blieben nur
wenige finanzielle Opfergaben übrig. Tatsächlich waren es vielleicht wenig
mehr als 70 Menschen, die ihren Zehnten gaben und damit eine Kirche mit
fast 1.000 Mitgliedern am Laufen hielten. Dieses Gefühl des Mangels wurde
richtig akut, als wir an unserem zweiten Veranstaltungsort (Dhoby Ghaut)
aus dem Raum herauswuchsen. Nicht genug Platz zu haben war zwar ein gutes
Problem, aber auch gute Probleme brauchen Lösungen.
Gottesdienst in Dhoby Ghaut (zweiter Gottesdienstort,
2004–2007)
Nach einigem Suchen hatten wir eine ehemalige Sporthalle gefunden.
Perfekt! Keine Säulen (ich sehe schon alle Pastoren nicken), in der Nähe
eines Bahnhofs (ja, unsere Jugendlichen hatte keine Autos!) und eine hohe
Decke (jetzt sehe ich alle Beleuchtungs- und Medientechniker lächeln).
Perfekt. Bis auf den Preis (darüber lächle ich nicht).
Wir setzten uns mit dem zuständigen Immobilienmakler in Verbindung und
fragten ihn, ob er die Miete für uns herunterhandeln könne. Er warf einen
Blick auf uns und unsere mittellosen Jugendlichen, stand auf und beendete
das Treffen. Er sagte, und ich kann mich bis heute an seinen abschätzigen
Blick erinnern: „Wenn Sie es sich nicht leisten können, gehen Sie doch
einfach zurück in Ihre alten Räumlichkeiten.“ Und er ging. Wir waren
schockiert. Erstens war es nicht einmal der Eigentümer des Gebäudes, den
wir fragten, sondern ein Makler, der das Geschäft vermittelte! Und
zweitens, musste er so kurz angebunden, unverblümt und unhöflich sein?
Das nenne ich eine Demütigung! Wer braucht schon den Teufel, wenn wir
Immobilienmakler aus der Hölle haben können?
An alle Pastoren, die das hier lesen: Für junge Menschen und ihre Berufung
von Gott zu kämpfen, war nie einfach und wird es auch nie sein. Ihr müsst
euch ein dickes Fell zulegen, wenn ihr eine Jugendkirche aufbauen wollt!
Vor allem aber müsst ihr euer Herz mit Gottes Wort stärken.
Dieser perfekte Gottesdienstraum, auf den wir ein Auge geworfen hatten,
schien sich in Luft aufzulösen. Aber Gott war noch nicht fertig. Wir
werden auf seine Vorräte stoßen, schon vergessen? Und Gott sagt, dass er
den Stolzen widerstehen und die Demütigen – oder in unserem Fall die
Gedemütigten – erhöhen wird.
Einige Tage nach unserem gescheiterten Versuch mit dem Immobilienmakler
fand in der HOGC eine evangelistische Veranstaltung mit einem
weltbekannten klassischen Gitarristen statt. Während des Konzerts gingen
wir herum und begrüßten die neuen Freunde. Einer unserer Leiter, Jin
Chiew, ein Anwalt, hatte seine Freunde eingeladen. Erstaunlicherweise
stellte sich heraus, dass einer von ihnen in der Firma arbeitete, der das
Gebäude gehörte, das wir mieten wollten! Dieser Freund bot uns also an,
uns mit der zuständigen Abteilung in Kontakt zu bringen, und wir
verhandelten direkt mit ihnen. Was dann geschah, konnte nur Gott
bewirkt haben. Wir bekamen das Gebäude zu einem guten Mietpreis! Zu einem
Preis, der sogar unter dem lag, den wir dem Immobilienmakler angeboten
hatten. Und das Beste daran war, dass wir keine Provision oder Gebühren an
den Makler zahlen mussten! Ja!
Gott wird die Gedemütigten aufrichten! Wir werden auf seine Versorgung
stoßen! Er hatte alles vorbereitet – einen Freund, der Türen öffnete, noch
bevor die HOGC Bedarf an Mietverhandlungen hatte. Wenn Gott dich versorgt,
wird er dafür sorgen, dass du auf seine Versorgung triffst, egal welchen
Weg du nimmst! Nichts, absolut nichts kann dich von der Versorgung Gottes
trennen!
Mehr als zwei Jahrzehnte lang spornten uns Geschichten wie diese an, mit
dem Aufbau einer Jugendkirche fortzufahren, koste es, was es wolle. Die
Geschichte der Heart of God Church ist wirklich die Geschichte eines
Traums, der wahr wurde, und eine Reise, auf der Gott uns bei jedem Schritt
begleitet hat.
Alle meine vier Brüder wurden in der Anfangszeit in der HOGC errettet und
drei von ihnen sind inzwischen heim zu Gott gegangen. Sie wären stolz
darauf gewesen, zu sehen, wie diese starke Jugendkirche gewachsen ist –
seit sie ihre bescheidenen Häuser für die Kirche zur Verfügung gestellt
haben bis hin zu SingPost (unserem dritten Gottesdienstraum)!
Was ist das SingPost-Wunder? Es war ein beeindruckender Ansporn für uns,
weiter zu träumen und weiterzumachen. Und an diesem Ort sind wir von 1.000
auf 3.000 Menschen gewachsen!
Der SingPost-Gottesdienstraum vor der Renovierung – man kann noch die
Umrisse des Badmintonfeldes in dieser ehemaligen Sporthalle erkennen!
Wir hatten nicht genug Stühle, also mussten wir die hinteren Stühle
dazumieten.
DIcht gefüllter Gottesdienst in SingPost (dritter Gottesdienstort,
2007–2015). Hier sind wir von 1,000 auf 3,000 Personen gewachsen.